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Im Linzer Salon fand der erste Strategiesonntag 2015 der Grünen im Kreisverband Neuwied statt. Ausgehend von einem Impulsreferat der Bundestagsabgeordneten Tabea Rössner diskutierten die Teilnehmerinnen intensiv über die Agrarwende, gesunde Ernährung, die Zukunft des Klimaschutzes und der globalen Gerechtigkeit. Neben den bundespolitisch wichtigen Themen widmeten sich die TeilnehmerInnen aber vor allen Dingen der kommunalpolitischen Schwerpunktsetzung.
Markus Erdmann, Sprecher der Grünen im Kreisverband Neuwied, machte deutlich, dass unsere Gesellschaft sich gegen Menschen stellen muss, die unsere Freiheit bedrohen. „Wir brauchen ein Miteinander, einen Dialog, wir müssen füreinander eintreten, uns gemeinsam von den Extremisten distanzieren und vor allem müssen wir auf der Sachebene mit Fakten diskutieren, um dauerhaft den Frieden und das Zusammenleben in unserer vielfältigen Gesellschaft zu ermöglichen.“ Dies gelte sowohl für die Auseinandersetzung mit Pegida als auch mit der AfD.
Mit Blick auf die zunehmende Anzahl Geflüchteter, die in der Städten und Gemeinden des Landkreises Aufnahme finden werden, sprach sich Andrea Weber, Schriftführerin der Grünen, dafür aus, dass in den Gemeinden partei- und kirchenübergreifend alle sozial tätigen Vereine, Verbände, Parteien und Religionsgemeinschaften durch die Verwaltung der Kommunen zum Runden Tisch eingeladen werden, um gemeinsam Unterstützungs- und Integrationsmaßnahmen zu entwickeln. „Dazu gehört auch, dass die Menschen frühzeitig Unterstützung beim Erlernen der deutschen Sprache bekommen, und nicht erst nach drei Monaten Aufenthalt in Deutschland. Kommunikation ist eines der wichtigsten Integrationsmittel.“ Anja Birrenbach, Sprecherin der Grünen, betonte die Notwendigkeit des Aufeinanderzugehens und Kennenlernens, um so gemeinsam aus der Vielfalt der Kulturen schöpfen zu können. Die medizinische Versorgung der Geflüchteten müsse ebenso gewährleistet werden, wie die haus- und notärztliche Versorgung im Kreis Neuwied. „ Seit der Einrichtung der zentralen Notfallpraxis in Neuwied müssen am Wochenende alle Notfallpatienten nach Neuwied reisen oder auf einen der zwei diensthabenden Ärzte hoffen, die Hausbesuche machen. Die Anreise nach Neuwied ist aufgrund des mangelhaft ausgebauten ÖPNV-Netzes am Wochenende aus den ländlichen Regionen schier unmöglich, denn selbst unter der Woche lassen die Busverbindungen in weiten Teilen des Kreises zu wünschen übrig.“ kritisierte Melanie Petry, Mitglied des Kreistages für die Grünen. Die Hausärzteversorgung beobachtet sie zunehmend kritisch, da Praxen in der Stadt weitaus attraktiver seien als Landpraxen. Hier gelte es für die Kommunen, Anreize für junge Allgemeinmediziner und Fachärzte zu schaffen, damit die Ansiedlung einer Praxis in den ländlichen Gebieten des Kreises attraktiv würde.
Mit Blick auf den Klimaschutz und die Energiepolitik wurden die Möglichkeiten alternativer Energiegewinnung im Kreis ebenso diskutiert wie die Notwendigkeit, kommunale Neubaugebiete gezielt als ökologische Baugebiete auszuweisen. „Zum ökologischen Bauen gehören neben der Verwendung von umweltgerechten Baustoffen auch die Nutzung von Sonnenenergie zur Strom- und Warmwasserzeugung sowie Heizungsunterstützung, alternative Heiztechniken, Regenwassernutzung, auch Natur am Haus etwa durch Fassadenbegrünung und Themen zur Wohngesundheit,“ so Martin Lang, Geschäftsführer der Grünen. „ Auch Aspekte der regionalen Wirtschaftsförderung könnten hierbei einbezogen werden, beispielsweise durch die Einbindung regionaler Handwerksbetriebe und Baustoffhändler,“ unterstrich Anja Birrenbach, Kreissprecherin der Grünen.
Mit großer Begeisterung und vielen Ideen für ihre kommunalpolitische Arbeit schlossen die Grünen Neuwied den Strategiesonntag, um an der weiteren Umsetzung der Themen in Arbeitskreisen zu arbeiten.
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