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Einweihung der Gedenktafel für Helga Vowinckel am 19.04.2023

Frau Helga Vowinckel (1930-1986) war die Gründerin der ersten Bürgerinitiative im Neuwieder
Becken, die frühzeitig die Gefahren der zivilen Nutzung der Atomenergie erkannte. Sie wies zudem
immer wieder auf die besonderen Gefährdungen des Standorts hin. Das AKW war dort über einer
Verwerfung mitten in einem noch aktiven Erdbebengebiet errichtet worden.


Auch wurde das AKW entgegen den ursprünglichen Bauplänen, ohne neue Beantragung und
Genehmigung, verändert errichtet.
Durch ihren unermüdlichen Einsatz als Klägerin legte Helga Vowinckel bereits in den 70er Jahren
des vergangenen Jahrhunderts den Grundstein für verschiedene juristische Erfolge, die im Jahr 1988
zur endgültigen Stilllegung des Atomkraftwerks führten. Frau Vowinckel war es nicht vergönnt, den
Erfolg ihrer Bemühungen zu erleben, sie starb in Neuwied, leider viel zu früh.


Heute, nach den schrecklichen Ereignissen von Harrisburg, Tschernobyl und Fukushima wissen
wir, wie sehr Frau Vowinckel Recht hatte. Nicht auszudenken, wenn in unserer Heimat Ähnliches
passiert wäre.


Frau Vowinckel hat durch ihr Engagement vielen Menschen, auch in der Stadt Neuwied, Mut
gemacht sich für die Bewahrung der Schöpfung und eine intakte Umwelt einzusetzen. In der
Neuwieder Innenstadt, in Engers, Bendorf und in zahlreichen Orten der Umgebung entstanden neue
Bürgerinitiativen, die dann mit ihren Klägern in neuen Gerichtsverfahren auf die Vorarbeiten von
Helga Vowinckel zurückgreifen konnten.

In Neuwied trafen sich über mehre Jahre dieBürgerinitiativen der Region, um gemeinsame Aktionen abzusprechen, oft waren auch Vertreter der Stadt anwesend, um die Klage gegen das AKW zu koordinieren. Der Einsatz aller Bürgerinitiativen in unserer Region war immer friedlich und konstruktiv.
Um auf diese besondere Lebensleistung aufmerksam zu machen, auf der letztendlich auch der
juristische Erfolg der Stadt Neuwied gegen diese Atomanlage beruht, schlug Oberbürgermeister
Jan Einig vor, die von den Mitgliedern der Bürgerinitiative gewünschte dauerhafte Erinnerung in
Form der bekannten Stelen, an dem viel benutzten Deichstadtweg, genau gegenüber des ehemaligen
Atomkraftwerksgeländes, zu errichten.


Und am 19.04.2023, nach fast genau einem Jahr, feierten über 30 ehemalige Mitglieder der
Bürgerinitiativen und Weggefährten von Helga Vowinckel die Errichtung der Gedenktafel am
Rheinhafen. Inge Rockenfeller begrüßte die eingeladenen Mitstreiter und erinnerte an den
endgültigen Atomausstieg am 15.April.

Helga Vowinckels engster Weggefährte Joachim Scheer ließ es sich nicht nehmen ein paar Worte der Erinnerung und das Dankes auszusprechen.
Oberbürgermeister Jan Einig gedachte in seiner Rede der Verdienste von Helga Vowinckel, ohne
deren Engagement die Klage der Stadt Neuwied sicherlich nicht so erfolgreich gewesen wäre.
Begleitet wurde die kleine Feierstunde von musikalischen Beiträgen, auch zum Mitsingen, von
Günther Salz und Reiner Myke.


Peter Thelen endete in seinem Schlusswort mit dem Gedicht von Lothar Zenetti: „Was keiner wagt,
das sollt ihr wagen“, das treffend das Engagement von Helga Vowinckel beschreibt.


Peter Thelen

Bildrechte - Anne Thelen -



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